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Die ehemalige Gemeinde Bomlitz (bis 2019)

[Die Gemeinde Bomlitz wurde am 01.01.2020 in die Stadt Walsrode eingegliedert. Die nachstehenden Texte waren bis Ende 2019 auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht.

Geschichte

Die Gemeinde Bomlitz ist eine Einheitsgemeinde und liegt im südlichen Teil der Lüneburger Heide. Ihren Ursprung hat die Gemeinde in einer Papiermühle, die im Jahr 1681 genehmigt wurde. Die Antriebskraft bezog die Mühle aus einem kleinen Heidegewässer, das ebenfalls den Namen Bomlitz trägt. Die Papiermacher stellten nach kaum mehr als 100 Jahren den Betrieb ein. Im Jahr 1815 wurde an gleicher Stelle eine Mühle zur Herstellung von Schießpulver eingerichtet, aus der später das Werk „Wolff & Co., Walsrode“, hervorging. Nach und nach wurde der Betrieb vergrößert, auch in die Nachbargemeinden Cordingen und Westerharl hinein.

Der Besitz konnte 1883 in einen selbstständigen Guts-Bezirk umgewandelt werden. Dieser Guts-Bezirk wurde 1928 aufgehoben und es entstand die Gemeinde Bomlitz mit 1.600 Einwohnern unter Einschluss des Forstes „Wisselshorst“. Im Laufe der folgenden Jahre schloss sich Bomlitz mit den umliegenden Ortschaften zur Großgemeinde Bomlitz zusammen. Zunächst, im Jahr 1968, mit Benefeld, Borg-Cordingen und Uetzingen einschließlich Elferdingen und Wenzingen und, im Zuge der Gebietsreform 1974, die Orte Ahrsen mit dem Forstort Löverschen, Bommelsen, Jarlingen, Kroge mit Kleinharl und Westerharl.

Quelle: Bomlitz – Perspektiven der Geschichte - Olaf Mußmann

Geografische Lage

Durch das Gemeindegebiet fließt die Böhme, der westlichste der größeren Flüsse der Südheide und natürliche Längsachse des Landkreises Heidekreis. Ihre größten Nebenflüsse, die Bomlitz und die Warnau, durchfließen von Nordwesten, bzw. von Norden her, das Gemeindegebiet und münden im Naherholungsgebiet Eibia/Lohheide zwischen den Ortschaften Borg und Uetzingen in die Böhme. Ähnlich wie die mittlere Böhme schneiden sie auffallend enge Täler in die schwachwelligen Plateaus und geben so dem Naturraum der Walsroder Lehmgeest (auch Fallingbosteler Lehmplatten genannt) das typische Gepräge.

Berg und Tal in der Lohheide

Das südliche Gemeindegebiet hat in den Tälern von Böhme, Bomlitz, Warnau, Engelbach und Rieselbach ein bewegtes Relief. Die schmalen Talböden mit Grünland oder Erlenbeständen werden von gehölzreichen oder bewaldeten Hängen flankiert, an denen kleinere Dörfer und Einzelhofgruppen liegen. Von den Hochflächen sind die lehmigeren Teile ackerbaulich genutzt und die sandigeren bewaldet. Feuchte Senken sind von anmoorigem Grünland eingenommen.

Ruheplatz mit Weitblick

Im nördlichen Gemeindegebiet sind die Oberläufe von Bomlitz und Warnau nur gering eingesenkt. Die Täler sind wechselnd von hofnahen Gehölzen, Talwiesen und Fischteichen eingenommen. An die hier meist unmittelbar angrenzende Feldflur schließen sich kiefernreiche Wälder mit kleineren Heide- und Moorflächen an, die einst karge Allmendeflächen waren. Eine Ausnahme stellt der ehemalige königliche Forst Wisselshorst im Osten des Gemeindegebietes dar, dessen Waldbestand bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eher naturnah war. Er geht nach Westen hin in die artenreichen Forsten des früheren Gutes Bomlitz über.

Die zusammenhängend bebauten Flächen der Gemeinde erstrecken sich über vier Kilometer vom Südrand der Wisselshorst über die Taler von Bomlitz und Warnau hinweg nach Westen.

Die natürlichen Geländehöhen des Gemeindegebietes variieren zwischen 32 m im Südwesten oberhalb der Rieselbachmündung und 82 m im Norden am Großen Löverschen. Die Täler weisen Steilhänge mit Höhen von 10 bis 25 Metern auf.

Geologie

Typische Heidelandschaft
mit Wacholder

Bomlitz liegt in einer Geestlandschaft, die vor allem in der vorletzten Kaltzeit des gegenwärtigen Eiszeitalters geformt wurde. Der Untergrund besteht im Wesentlichen aus Lockermaterialien, die vom Inlandeis der Saale-Kaltzeit und seinem Schmelzwasser ab- und umgelagert wurden. Nur im Südwesten treten tonige Gesteine des Oligozän nahe an die Oberfläche und sorgen beim Ortsteil Borg und an Tongruben nahe der einstigen Honerdinger Schweiz für höhere Bodenfeuchte und zahlreiche Quellgerinne. Das Gemeindegebiet wird ansonsten unterlagert von der mehrere Meter mächtigen Grundmoräne des Stadials Drenthe I. Darüber folgen die Nachschüttsande der zurückweichenden Eisfront und dann die Vorschüttsande der sich nähernden Eisfront des Drenthe II-Stadials, dessen dünne, an grobem Geschiebe und Findlingen reiche Grundmoräne die heutigen anlehmigen Ackerflächen der Hochflächen ausmacht. In den Tälern sind diese obere Grundmoräne und die unterlagernden, rund 20 Meter mächtigen Sande teilweise bis zur Drenthe-I-Grundmöräne abgetragen. Die Talverläufe waren teilweise vorgezeichnet durch die sich kreuzenden geradlinigen, flachen Furchen, die das überfahrende Inlandeis hinterlassen hat.

Die Grundmoräne wird besonders in den höheren Teilen überlagert von einer dünnen Sanddecke, deren zahlreiche Windausblasungsmulden kleine Moore und flachgründige Flatts enthalten. Im nördlichen Gemeindegebiet liegt zudem der Salzstock Bommelsen, über dem im Bereich der Wisselshorst drei erdfallartige Senken mit Kleinsthochmooren entstanden sind (Großes und Kleines Wissahl) und im Bereich des Bomlitztales mehrere Hangmoore.

Wappen

 Auszug aus der
 Hauptsatzung
 der Gemeinde Bomlitz

 

§ 2
Wappen, Flagge, Dienstsiegel

 
(1) Das Wappen der Gemeinde Bomlitz zeigt einen in Gold über die     Schildmitte hinausragenden schwarzen Hügel, darin ein angeschnittenes    Steinpackungsgrab mit goldener Kegelhalsurne, darüber von Schildrand zu Schildrand ein blaues Wellenband in zwei Schwüngen ein "W" verhehlend.

(2) Die Gemeinde Bomlitz führt eine Flagge in den Farben Schwarz-Gold.